Altglas Helios 44-2 oder: Lass uns strudeln.

Zenit Helios 44-2 58 mm / F 2

Das Helios ist ein Nachbau des legendären Biotar von Carl Zeiss. Es wurde zwischen 1958 bis 1999 in verschiedenen russischen optischen Werkstätten produziert. Das Objektiv gibt es mit verschiedenen Kameraanschlüssen: Zenit, M39, M42 und Pentax K-Bajonett. Meines hat einen M42 Anschluss und wurde ca. 1980 produziert.

Das Objektiv hat eine Brennweite von 58 mm wie mein Voigtländer Nokton auch. Die größtmöglichste Blendenöffnung liegt bei F 2,0. Wie bei Zenit üblich gibt es zwei Blendenringe:

  • Die eigentlich Blende in Stufen am Vorwahlring
  • Mit einem weiteren Rink kann ich die Blende stufenlos von Offenblende bis zum am Vorwahlring eingestellten Wert einstellen.

Natürlich hat auch dieses Objektiv nur manuellen Fokus.

Versionsdschungel

Das Helios gibt es in verschiedensten Versionen Helios 44, Helios 44-2, Helios 44M-4, Helios 44M-5 usw.. Je höher die Zahl hinter dem „-„, desto neuer und leistungsfähiger. Aber auch der Strudeleffekt verschwindet. Ich habe mich für das 44-2 entschieden. Es ist im Zentrum auch bei Offenblende sehr scharf und hat ein ausgeprägtes Strudelbokeh.

Helios 44-2, das Logo verrät den Fabrikationsort

Verschärfend kommt hinzu, dass es innerhalb der Version 44-2 noch mindestens 7 Produktionslose gibt. Die Qualität ist seht unterschiedlich. Ein wichtiges Kriterium für die Qualität ist die Fabrik. Die Gläser von Belomo sind selten und vergleichsweise teuer. Mein Exemplar ist leider aus der Valdai Produktion hat aber eine sehr gute Qualität.

Lass uns strudeln – Swirly Bokeh

Das Helios 44-2 ist bekannt für einen Abbildungsfehler: Bei Offenblende werden sich die Bokehkreise mandelförmig und ordnen sich um das Zentrum kreisrund an. Genau das verursacht das stimmungsvolle „Swirly Bokeh“.

Hier ein paar Tipps

  • Da der Strudeleffekt Immen und das Zentrum herum erfolgt, muss das Hauptmotiv ins Zentrum. Wenn das zu statisch wird, muss du später im Beschnitt das Motiv aus dem Zentrum herausziehen.
  • Die 58 mm eignen sich für Portraits sehr gut.
  • Für Landschaftsfotografie eignet sich die Linse auch gut, aber du musst auf Blende 8 abblenden, um die gute Schärfe im Zentrum auch auf die Randbereiche zu erweitern.
  • Die Farbkontraste sind eher schwach, auch das musst du in der Nachbearbeitung verbessern.

Der Swirly-Effekt hängt auch von der Entfernungseinstellung=Fokus ab. Deshalb empfehle ich folgendes Vorgehen:

  1. Blende 2 einstellen
  2. Stelle den Fokus und deine Entfernung vom Hintergrund so ein, dass genau der Swirly-Effekt entsteht, den du möchtest.
  3. Lese am Entfernungsring ab, wo die Fokusebene liegt.
  4. Merk dir genau, wo du stehst.
  5. Platziere in der Fokusebene dein Motiv.
  6. Da bei Blende 2 ist nur ein kleiner Bereich scharf wird, muss du due Schärfe überprüfen und ggf. leicht nachstellen.

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